Die Ohrakupunktur als Behandlungsmethode

Ohr
Ohrakupunkturpunkte

Die Geschichte der Ohrakupunktur
Die Ohr Akupunktur ist ein Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). 2000 Jahre alte chinesische Schriftstücke beschreiben einen reflektorischen Zusammenhang zwischen der Ohrmuschel und einzelnen Körperregionen. In der Ohrmuschel kann ein Embryo in Kopflage wahrgenommen werden. So sind auf der Außenseite va. Punkte der Wirbelsäule, im Ohrläppchen die Sinnesorgane und das Gehirn lokalisiert. Am Ohr befinden sich ca. 122 Punkte die therapeutisch eingesetzt werden können.


Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert gab es immer wieder Berichte über Heilungen, die durch eine Behandlung über das Ohr erzielt wurden.

Durchgesetzt hat sich die Ohrakupunktur in den 50er Jahren durch den französischen Arzt  Dr. Paul Nogier. Heute wird sowohl die chinesische Akupunktur als auch die französische Ohrakupunktur eingesetzt. Ihr Wurzeln liegen in der französischen Aurikulotherapie.

Durchführung
Man wendet je nach Behandlung und Beschwerdebild eine Kombination von  bis zu 5 Punkten am Ohr an ( Ohrakupunkturpunkte ). Es können beide Ohren oder nur eine Seite behandelt werden. Die verwendeten Nadeln sind dünn und kurz werden subcutan gesetzt d.h. schräg eingeführt. Es werden meistens sterile Nadeln benutzt. Häufig wird eine Behandlung oder Therapie mit einer Körperakupunktur kombiniert.

In der Suchtbehandlung werden häufig Dauernadeln oder Samenkörner angebracht, die für mehrere Tage an bestimmte Ohrpunkte verbleiben. Der Patient liegt oder sitzt während der Behandlung. Die Nadeln bleiben 20 – 40 Minuten im Ohr.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Unterstützende Therapie bei Suchterkrankungen: z.B. Rauchern, Alkohol- und Drogensucht, Adipositas (Übergewicht)
  • Es ist bei Schmerzen die Therapie der Wahl, je akuter ein Symptom, desto besser greift die Ohrakupunktur
  • Akute schmerzhafte Krankheiten: Störungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Neuralgien, Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen: HWS- BWS- LWS Syndrom, Schulter-Arm-Syndrom, Knieschmerzen.
  • Allergien
  • Schlafstörungen
  • Menstruationsabhängige Beschwerden
  • Magen-Darmerkrankungen: M. Crohn, Gastritis, Sodbrennen
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • exogene Depression
  • Prüfungsängste

Kontraindikation (Erkrankungen die eine Behandlung verbieten)

  • Ausgeprägte Druckempfindlichkeit und/oder Entzündungen, Verletzungen der zu behandelnden Ohrareale oder Ohrpunkte
  • Schwere Infektionskrankheiten
  • Schwangerschaft
  • Unklare Schmerzzustände
  • Zustand unmittelbar nach Fastenkuren (relativ) 

Gleichzeitige Medikation
mit Sedativa (Beruhigungsmittel), Neuroleptika (Antipsychotika),
Opiate(Morphin)

Risiken
Bei der Behandlung mit Dauernadeln besteht Infektionsgefahr.  Bei sehr empfindlichen Patienten kann es zu einem Nadelkollaps kommen.

Nebenwirkungen
Bei fachgerechter Anwendung ist die Ohrakupunktur frei von Nebenwirkungen, vereinzelt kann es zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen.

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